Tischlein deck dich!
- Bettina Schmidt
- 15. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Für mich es es sehr wichtig, dass der Tisch "richtig" gedeckt wird. Dabei ist es mir egal, wo das Messer oder die Gabel genau liegen. Den Tisch deckt meist meine Tochter oder wir machen es gemeinsam.
Viel wichtiger ist z.B. dass jeder eine Wasserglas hat und eine Wasserkaraffe am Tisch steht. Kinder lieben es, sich selbst Wasser einzuschenken, toller Nebeneffekt: Die Kinder trinken mehr. Gleichzeitig steigert das natürlich die Selbstständigkeit und die Kinder (und auch wir Erwachsenen) gewöhnen es sich an, beim Essen immer gleich ein oder mehrere Gläser zu trinken.
Das Probierschüsselchen/ der Probierteller (bei uns der Eierbecher): Kinder lieben Sicherheit, auch beim Essen. Daher werden neue und suspekt aussehende Lebensmittel oft erstmal abelehnt, was früher ein überlebenswichtiges Evolutionsprogramm war. Deswegen gibt es das Probierschüsselchen, hier kommen Lebensmittel rein, die das Kind nicht auf dem eigenen Teller möchte (unerwünschte Lebensmittel "kontaminieren" für manche Kinder gleich den kompletten Teller und nichts wird mehr davon gegessen).
Das verführerische Gemüseschälchen: Als allererstes kommt immer der Salat oder die Rohkostschälchen auf den Tisch. Wartende Spaghettiessermonster greifen durchaus beherzt zur Rohkost, wenn sie Hunger haben und Wartezeit (2-3 Min.) ist anstrengend. Das läuft auch unter Nudging (mehr dazu ein andermal).
Das Sicherheitsgemüse, aka der garantierte Nährstoffvermittler: Es gibt immer mind.1 Gemüse oder Salat, was mein Kind gerne isst (hier Gurke und Karottensalat). Das ist auch immer ungemischt und sortenrein.
Das Ankerlebensmittel, aka der Sattmacher: Essen, bzw. Hunger ist ein grundlegendes Bedürfnis und muss immer ausreichend berücksichtigt werden. Hungrige Kinder schlafen schlechter, sind emotional unausgeglichener und hungrige, gestresste Kinder probieren auch keine ungewohnten Lebensmittel gerne. Daher biete ich immer ein sattmachendes Lebensmittel an -hier sind das die Gnocchi (wichtig: getrennt von der Sauce!)-, von welchem ich weiß, dass es mein Kind immer isst. Ich koche aber nicht extra für mein Kind, falls ich kein Ankerlebensmittel im Gericht verpacken kann oder denke, dass es nicht nötig ist, gibt es zur Not z.B. eine Scheibe Brot oder eine Banane. Das Ankerlebensmittel ist auch sehr wichtig für Krippen und Kitas, vor allem während der Eingewöhnung, mehr dazu könnt ihr z.B in Büchern zu diesem Thema von Gutknecht nachlesen.
Hier hat meine Tochter übrigens nachdem sie die erste Portion Gnocchis,Karottensalat und alle Gurken gegessen hat von der unbeliebten Champignonsauce probiert. Die drei Krümel vom Paprika-Maissalat verblieben im Probierschälchen bis zum Ende. Das ist aber vollkommen ok.




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